Budapest 2012 - Krueger Henning und Elke

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Budapest 2012

Reiseberichte

Budapest / Ungarn vom 4. Juni 2012 - 8. Juni 2012

Das ungarische Parlamentsgebäude direkt an der Donau.


Am 4. Juni 2012 flogen Elke, unsere Tochter Simone und ich in die ungarische Landeshauptstadt
Budapest, um eine Woche die Stadt und die Umgebung kennen zu lernen. Meine Schwägerin Ilse kam aus Genf dazu, so dass wir uns auf schöne Sommertage in dieser alten Stadt freuten.
Das Wetter war unverhofft prima, teilweise sehr warm und kleine Gewitter sorgten für Abkühlung.

Der Hinflug brachte doch eine (neue!) Ungewöhnlichkeit mit sich. Wir hatten bereits in Budapest aufgesetzt, da zog der Pilot die Maschine, einen Airbus A 319/320, wieder hoch und begründete das nach einer großen, langen Schleife über Budapest mit "Sicherheitsgründen". Es war auf jeden Fall sehr still im Flieger!!
Der Rückflug war dafür komplett ohne Probleme und mit einer prima Landung.

Elke hatte sich zudem mit einer Freundin aus der Fotocommunity, Ilona Enz ist waschechte Ungarin, wohnt aber in Wien, verabredet, die mit uns noch einen Ausflug in das ca. 90 km entfernte Städtchen
Kecskemèt vorgeplant hatte.

Unser Hotel "Mercure Budapest Korona" lag mitten in der Stadt, so dass wir die meisten Ausflüge und Besichtigungen zu Fuß bzw. mit dem roten Bus, dem Schiff oder der U-Bahn machen konnten.

Bereits am Ankunftstag haben wir uns die nähere Umgebung mit den ganz besonderen Brücken über die Donau angeschaut.

Die Freiheitsbrücke, erbaut zwischen 1894-1896 ist eine Auslegerbrücke und hieß ursprünglich Franz-Joseph-Brücke. Der König von Ungarn schlug auch die letzte Niete ein.
Die zum Kriegsende zerstörte Brücke wurde 1946 als erste Brücke Budapests nach dem Krieg wiederhergestellt.
Länge 333 m, Weiten 78,1 - 175,0 - 78,1 m, Breite 20,1 m.

Der weitere Fußweg führte uns an das weltbekannte
Gellért Heilbad.
Das im Sezessionsstil gebaute Gellért-Bad ist das berühmteste Bad Budapests. Die Quellen am Gellértberg, die es nutzt, wurden bereits im 13. Jahrhundert, wie auch noch Jahrhunderte später, unter Abdurrahman Abdi Pascha als Hammam genutzt.
1835 wurde es von Maximilian II. Joseph (Bayern) besucht. Das heutige Bad wurde zusammen mit dem
Gellért-Hotel errichtet und 1918 eröffnet. Der eklektische Stil des nach Art der Secession erbauten und, verglichen mit anderen Bädern der Stadt, sehr großen Bades ist trotz des Zweiten Weltkrieges bis heute fast unverändert erhalten geblieben.
Das von verspielt geformten und mosaikgeschmückten Mauern umrahmte Außenbecken wurde 1927 eröffnet und war damit das erste Wellenbad weltweit.
1934 kam ein Sprudelbad hinzu. Das Dach des inneren Hauptbeckens kann bei gutem Wetter geöffnet werden. Durch Renovierungen in jüngster Zeit erhielten die Sitzbecken in der Schwimmhalle und im Freien sowie das Kinderbecken moderne Filter- und Umwälzanlagen.

Zusätzlich zu den gemischten Schwimmbecken gibt es noch getrennte Thermal- und Dampfbäder für Männer und Frauen. Neben der opulenten Ausstattung mit drei Außen- und zehn Innenbecken (26 bis 38 °C) macht das große Angebot an therapeutischen Maßnahmen (Bewegungsbad im Heilwasserbecken, Wannenbad mit Heilwasser, Schlammpackungen, Unterwasser-Traktionsbad, Kohlensäurebad, medizinische Heilmassage, Unterwasser-Strahlmassage, Elektrotherapie und Massage) das Gellértbad, auch wegen des touristischen Publikums, zu einem der wichtigsten Bäder der Stadt.
Es ist geeignet bei Erkrankungen der Bewegungs- und Atmungsorgane sowie bei Krankheiten des peripheren Kreislaufsystems, wobei fachärztliche Betreuung bei Rheumatologie und Pulmonologie angeboten wird.
Leider haben wir es versäumt, dieses Bad von innen anzuschauen, was in den nächsten Tagen auch nicht mehr gelang.

Die
Kettenbrücke (ungarisch Széchenyi Lánchíd, Széchenyi-Kettenbrücke), die in Budapest die Donau überspannt, wurde in der Zeit von 1839 bis 1849 auf Anregung des ungarischen Reformers Graf István Széchenyi erbaut, dessen Namen sie trägt. Sie ist die älteste und bekannteste der neun Budapester Brücken über die Donau. Außerdem war sie bei ihrer Einweihung 1849 die erste Donaubrücke unterhalb von Regensburg.
Die Kettenbrücke ist eine Hängebrücke und verbindet den Széchenyi-István-Platz (Széchenyi István tér, ehem. Roosevelt tér), der den Abschluss der Pester Innenstadt bildet, mit dem Adam-Clark-Platz (Clark Ádám tér) vor dem Budaer Burgberg. Das klassizistische Bauwerk wird von zwei triumphbogenartigen Stützpfeilern getragen, durch die die eisernen Ketten des 375 Meter langen Brückenkörpers verlaufen, daher auch der Name Kettenbrücke. Die Pfeilertore haben eine Durchgangsbreite von 6,50 Meter, das Gewicht der Eisenkonstruktion betrug 2.000 Tonnen.
Im Jahr 1915 wurde die ursprüngliche Konstruktion durch eine stärkere ersetzt, da sie dem Verkehrsaufkommen nicht mehr gewachsen war. Die Holzteile wurden durch Eisen und Stahl ersetzt.
Diese zweite Brücke bestand nun aus über 5000 Tonnen Stahl. Nur die beiden Brückenpfeiler waren noch unverändert. Allerdings wurde das Material, wo irgend möglich, wiederverwertet. Vieles konnte jetzt in Ungarn produziert werden. Die neuen Kettenhäupter auf den Pylonen stammen aus London.
Am 18. Januar 1945, zum Ende des Zweiten Weltkrieges, fiel sie, wie alle anderen Donaubrücken, den Sprengkommandos der abziehenden deutschen Armee zum Opfer. Am 21. November 1949 konnte sie nach langen Rekonstruktionsarbeiten pünktlich am 100. Jahrestag der ersten Brückeneinweihung zum dritten Mal wiedereröffnet werden.
Seit 1957 erstrahlt sie mit einer elektrischen Beleuchtung.

Am Dienstag, den 5. Juni 2012 beschlossen wir, zuerst einmal eine ausgiebige Stadtrundfahrt mit den roten Bussen der "HOP ON - HOP OFF" -Linie zu machen. Hierbei kamen wir an all den Sehenswürdigkeiten vorbei, die wir uns in der Vorplanung zu Hause als Ziel für Besichtigungen ausgesucht hatten.
In den nächsten Stunden und Tagen haben wir dann all diesen wunderbaren Gebäuden und Brücken nochmals eine intensive Einzelbesichtigung folgen lassen.

Am Nachmittag fuhren wir dann mit dem roten Bus hinauf auf die Fischerbastei.
Die
Fischerbastei (ungarisch Halászbástya) ist ein von Frigyes Schulek von 1895 bis 1902 errichtetes, neoromanisches Monument in der ungarischen Hauptstadt Budapest. Es erhebt sich auf dem Burgberg an der Stelle des mittelalterlichen Fischmarkts von Buda. Der Name stammt von einer Fischergilde, für die das Monument errichtet wurde. Diese Gilde hatte im Mittelalter diesen Abschnitt der Stadtmauer zu verteidigen. Das skurrile Bauwerk, das mit seinen konischen Türmen an die Zelte der Magyaren erinnern soll, wird als Aussichtsterrasse auf Donau und Pest genutzt.

Neben der Fischerbastei ist dort die
Matthiaskirche (ungar. Mátyás templom) zu besichtigen. Sie ist die bekannteste Kirche der ungarischen Hauptstadt Budapest. Sie befindet sich im Burgviertel Vár auf der Budaer Seite und ist somit ein Teil des I. Stadtbezirks. Die Matthiaskirche - offiziell Liebfrauenkirche - war die erste Kirche auf dem Schlossberg. Sie ist als Teil des UNESCO-Welterbes eingetragen. Hier fanden die Krönungszeremonien von Karl I. Robert von Anjou (1309), Franz Joseph I. (1867) und Karl IV. (1916) statt. Sie ist deshalb auch unter dem Namen „Krönungskirche“ bekannt.

Das Denkmal für
Stephan I., der Heilige (ungarisch (Szent) István; * 969 bei Esztergom; † 15. August 1038) aus dem Geschlecht der Arpaden war der erste König von Ungarn und ist heute der Nationalheilige des Landes.
Er christianisierte die heidnischen Magyaren. Sein Gedenktag ist der 20. August, der in Ungarn auch Staatsfeiertag ist. Die römisch-katholische Kirche gedenkt dieses Heiligen am 16. August. Dieses Denkmal steht ebenfalls in unmittelbarer Nähe der Fischerbastei.

Dieser Standort wird auch als Aussichtsplattform auf das
Parlamentsgebäude, deutsch veraltet Reichstag (ungarisch: Országház; wörtlich: Landeshaus), genutzt. Es ist Sitz des ungarischen Parlaments in Budapest. Das 268 Meter lange Gebäude, direkt am Donauufer gelegen, ist eines der Wahrzeichen Budapests. Als Vorbild diente der Palace of Westminster, Sitz des britischen Parlaments in London.
Architekt des im neogotischen Stil errichteten Gebäudes war der Ungar Imre Steindl. Die Bauzeit verlief von 1885 bis 1904.

Auf der Rückfahrt von der Fischerbastei hatten wir noch einen herrlichen Ausblick auf den
Burgpalast (ungarisch: Budavári palota) auf dem Burgberg und der Matthias-Kirche. Im Burgviertel ist er das größte Gebäude Ungarns und das wohl bekannteste Gebäude der Hauptstadt Budapest. Es nimmt den gesamten Südteil des Burgbergs ein.
Die königliche Residenz überragt die Millionenmetropole als das höchstgelegene Gebäude und ist von allen Richtungen in seinen ganzen Ausmaßen gut zu erkennen. Die Geschichte des Burgpalastes reicht bis in die Anfänge des 13. Jahrhunderts zurück, als König Béla der IV. hier eine Burg errichten ließ. Ab dieser Zeit war der Palast Residenz der ungarischen Könige. In den Jahrhunderten danach hinterließ jede Herrscher- und Stilepoche ihre Spuren an den Gebäudekomplex. Man erweiterte, man erneuerte Teile und man fügte Anbauten hinzu. Zum Ende des Zweiten Weltkrieges wurden große Teile des Palastes zerstört, welche man aber durch ausgedehnte Rekonstruktionsarbeiten bis in die heutige Zeit hinein größtenteils wiederherstellen konnte. Genutzt wird der Burgpalast heute überwiegend von den
Museen, aber auch für repräsentative Anlässe von der ungarischen Regierung.

Der G
ellértberg (ungarisch Gellért-hegy) liegt im I. und XI. Bezirk Budapests und wurde nach Giorgio di Sagredo, dem Heiligen Gellért benannt, der von diesem Berg zu Tode gestürzt wurde. Ab 1495 erscheint der Gellértberg auch unter dem lateinischen Namen Mons Sancti Gerardi (Sankt-Gerhardsberg). Nach der Ansiedlung von deutschen Auswanderern in Ofen und Pest ab dem 17. Jahrhundert wird der Gellért-hegy als Blocksberg, dem Treffpunkt der Hexen, bekannt.
Der höchste Punkt des sich am Westufer der Donau steil erhebenden Berges befindet sich auf 235 Metern ü NN. Er ist ein markanter topographischer Punkt in der Landschaft und zeichnet sich deutlich von seiner Umgebung ab. Im Inneren des südöstlichen Gellértberges befindet sich die große St.-Iván-Höhle; Schwefeldämpfe steigen an seinen Flanken empor.

Die
Freiheitsstatue (ungarisch: Szabadság-szobor) steht ebenfalls auf dem Gellértberg vor der Zitadelle im Stadtteil Buda. Sie ist die größte aus einer Gruppe von drei Bronzestatuen, die 1947 zu Ehren der Soldaten, die das Land im Zweiten Weltkrieg befreiten, errichtet wurden. Sie ist so aufgestellt, dass sie von fast jedem Ort in Budapest zu sehen ist. Dargestellt ist eine Frauengestalt, welche einen Palmenwedel in den Himmel über sich hält. Die 14 Meter hohe Statue ist zusammen mit ihrem Sockel etwa 40 Meter hoch. Eine ungarische Krankenschwester hat Modell gestanden.

Nach einer Legende hielt sie ursprünglich einen Propeller in ihren Händen und sollte damit an Miklós Horthys Sohn erinnern, der als Testflieger zu Beginn des Zweiten Weltkrieges tödlich verunglückte. Der Propeller wurde nach dem Einmarsch der Roten Armee im Februar 1945 dann aber durch den Palmenzweig ersetzt, da man nicht weiter an Miklós Horthy erinnern wollte, der dem Hitler-Regime nahestand. Tatsächlich handelt es sich bei der russischen Version der Statue um einen anderen Entwurf desselben Bildhauers.

Eine weitere Statue zeigt einen sehr kraftvollen
Drachentöter, der mit der bloßen Faust mit dem Drachen kämpft; die dritte Statue überbringt die Flamme der Freiheit.
Jährlich am 20. August werden von hier aus die Leuchtraketen zum Nationalfeiertag gezündet.

Am Mittwoch, dem 6. Juni 2012, wollten wir die Stadt vom Wasser aus sehen. Dazu kauften wir ein Ticket für
eine Bootsfahrt auf der Donau.
Wir unterbrachen dann die Bootstour, um die in der Donau liegende
Margareteninsel zu besuchen. Wir mieteten uns dort ein Elektroauto und fuhren so die gesamte Insel ab.

Die Margareteninsel (ungarisch Margitsziget) ist die bekannteste Donauinsel in der ungarischen Hauptstadt Budapest. Sie befindet sich im Stadtzentrum, zwischen den beiden Stadthälften Buda und Pest, und ist durch die Margaretenbrücke im Süden und durch die Árpádbrücke im Norden mit ihnen verbunden. Die Insel hat eine Länge von 2,5 km, eine Fläche von 0,965 km² und ist durch ihre ausgedehnten Parkanlagen sowohl bei Touristen als auch bei der Budapester Bevölkerung als Erholungsort bekannt und beliebt.
 
Unter dem ursprünglichen Namen
„Haseninsel“ (ungarisch: Nyulak szigete) beginnt die Geschichte der Stadtinsel. Im Falle eines Sieges über die Tataren versprach König Béla IV. von Ungarn, seine Tochter Margarete als Nonne in das dortige Dominikanerinnenkloster zu schicken, welches im Besitz des Großteils der Insel war. Nach dem Sieg der Ungarn löste er sein Versprechen ein.
Dort starb seine Tochter schon im Alter von 35 Jahren und wurde 1271 selig gesprochen. Durch zahlreiche Legenden um die Königstochter Margarete erlangte die Insel schließlich ihren Namen.
Weiter nördlich liegen die inzwischen restaurierten Ruinen des Dominikanerinnenklosters, in dem die Königstochter Margarete gelebt haben soll. Bei Ausgrabungen im 19. Jahrhundert wurde hier das Grab des ungarischen Königs Stephan V. mit einer kostbaren Krone gefunden.
An der Westseite der Insel erhebt sich der 57 Meter hohe als Weltkulturerbe geschützte Wasserturm. Seit dem Bau im Jahr 1911 ist es das Wahrzeichen der Insel und unterhalb einer Freilichtbühne zu finden.
Die kleine Nymphe in einem Seerosenteich auf der Insel ist eine schöne Gelegenheit sich dort umzusehen.

Am Donnerstagmorgen erwarteten wir Elkes Fotocommunity-Freundin Ilona Enz aus Wien anreisend. Da sie mit dem Auto bereits abends zuvor angekommen war, fuhren wir an einem herrlichen Tag mit ihrem Auto alle in das 90 km entfernt gelegene Örtchen
Kecskemèt. Bei diesem Ausflug handelte es sich um eine Empfehlung des  Fotosommunity-Freundes Endre Turani, der von dort kommt.

Die feine, kleine Stadt liegt im Zentrum Ungarns, auf dem Sandrücken zwischen der Donau und der Theiß, 86 km südlich von Budapest. Der Name der Stadt stammt aus dem Wort
„Ziege“ und ist an einigen Gebäuden als Wahrzeichen zu sehen.
Die Siedlung entstand am Treffpunkt der alten Handelsstraßen, deren Lage und günstige geografischen Gegebenheiten sie von den Dörfern der Umgebung heraushob. Sie wird bereits 1368 als Marktflecken benannt.

Die entwickelte Landwirtschaft und die dem Ausgleich folgende Industrialisierung ermöglichten in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts die Entwicklung der Stadt in großem Maße. Aus dem einstigen Marktplatz wurde ein prachtvoller
Hauptplatz mit Palästen des Jugendstils.
Kecskemét ist bis heute „Hauptstadt" des Baustils der ungarischen Sezession, ihre Innenstadt schmücken heute die schönsten Meisterwerke dieses Stils.

Der Hauptplatz, eigentlich ein Ensemble aus sieben unterschiedlichen großen Plätzen, die durch Gassen und Straßenmiteinander verbunden sind, wird vom
Rathaus dominiert. Es gilt als eines der schönsten Rathäuser im Jugendstil und ist mit seinen Wandmalereien, dem glasierten Ziegeldach und dem Prunksaal einzigartig in Ungarn. Das Haus wird seit 1897 genutzt.
Das
Glockenspiel, das jeweils zur vollen Stunde mit 37 Glocken klassische Melodien spielt, hat uns echt begeistert.
Hier ist eine Aufn
ahme des Rathauses aus verschiedenen Ansichten zu sehen:

http://www.fotocommunity.de/pc/pc/pcat/695720/display/28354542

Ein weiteres ausgefallenes Gebäude ist das neubarocke Theatergebäude. Es wurde anlässlich der Milleniumsfeiern 1896  erbaut. Es trägt den Namen des berühmten Sohnes der Stadt, Jozsef Katona, der der Schöpfer des ersten ungarischen Nationaldramas ist.
Vor dem Theater erinnert eine
Freifaltigkeitssäule an die die Bevölkerung der Stadt dezimierende Pestepedemie. Das im Jahr 1742 aufgestellte Sandsteinwerk schmücken die Figuren des Heiligen Sebastians, Sankt Rochus, der Heiligen Elisabeth der Arpaden und Sankt Stephan.

Der
Cifrapalast ist ein Meisterwerk der Sezession. Seine welligen Wandflächen, seine glänzenden Dachziegel, seine Pflanzen- und Tiermotive formenden Keramikverzierungen machen ihn zu einem einzigartigen Gebäude.
Leider war das Gebäude „unten herum“ total eingerüstet, so dass Elke nur den oberen Teil fotografiert hatte.

Die
Synagoge ist im maurisch-romantischen Stil erbaut, die 1970 zu einem Konferenzzentrum umgestaltet wurde. Das heute als Haus der Wissenschaft und Technik bekannte Gebäude bewahrt die authentischen Gipskopien von 15 Plastiken Michelangelos auf.

Da Ilona den Ort vorher auch nicht kannte, war der Tag auch für sie interessant. Am späten Nachmittag fuhren wir zurück nach Budapest, um dort noch einige außergewöhnliche Dinge zu besichtigen.
Wir begannen mit der
Burg Vajdahunyad.
Die Burg Vajdahunyad (Vajdahunyad vára) befindet sich vom Heldenplatz aus gesehen auf der rechten Seite. Wie viele Denkmäler und Bauwerke entstand auch die Burg zu den Millenniumsfeierlichkeiten 1896.
Der im mittelalterlichen Stil errichtete burgartige Gebäudekomplex mit einem Burgtor, spitzen Türmen, Giebeln und Zinnen diente der aus diesem Anlass veranstalteten Budapester Millenniumsausstellung 1896. Er wurde unter Leitung des ungarischen Baumeisters Ignác Alpár errichtet. Ignác Alpár versuchte die für Ungarn typischen Baustile in seinem Werk zu vereinigen.
Als Ausgangspunkt seiner Planungen nahm er die Feste des Johann Hunyadi, die sich im heute rumänischen Hunedoara befindet. Am Eingang der Burg ist das gotische Burgtor, zu seiner Linken die Kopie eines oberungarischen Turms, und zur Rechten die Kopie des Turms aus dem rumänischen Schäßburg. Zum Osten hin schließt die Burg mit einem schlossartigen Gebäudeteil im klassizistischen und Barockstil ab. Sonst bestimmen vornehmlich Elemente aus Nordungarn und Siebenbürgen das Bild der Burg, insbesondere von der Burg Hunedoara.
Der rechts vom Burgtor gelegene Gebäudeteil ist vollständig für das
Landwirtschaftsmuseum reserviert. Hier werden bäuerliches Handwerkszeug, Landmaschinen und verschiedene Dokumentationen der ungarischen Land- und Forstwirtschaft ausgestellt.
Hier hat Elke mehrere Fotos, auch Nachtaufnahmen, gemacht.

Zu dem Gebäudekomplex gehört auch die
Kapelle der Burg Vajdahunyad.
Bei der Kapelle hinter dem romanischen Flügel auf der Ostseite des Burghofes übernahm Ignác Alpár das Portal der Klosterkirche in Ják eins zu eins.

Vor dem Landwirtschaftsmuseum innerhalb der
Burg Vajdahunyad,  befindet sich das 1903 von Miklós Ligeti entworfenes Denkmal des Anonymus. Es wurde zu Ehren eines im 12./13. Jahrhundert lebenden anonymen Geschichtenschreibers Anonymus hier errichtet. Vermutet wird, dass er im Auftrag von König Béla IV. die erste ungarische Chronik (lateinisch Gesta Hungarorum) niederschrieb.

Von der Burg gingen wir zum
Széchenyi-Bad.
Das Széchenyi-Bad verfügt über die tiefsten und mit 75 °C heißesten Thermalquellen Budapests, die erst 1879 entdeckt wurden und die ersten im Pester Teil der Stadt waren. Es wurde nach dem Staatsmann Graf István Széchenyi benannt.
Bereits im Jahre 1881 waren sie als
Artesisches Bad bekannt. Das Széchenyi-Bad ist einer der bis heute größten Badekomplexe Europas und liegt mitten im Stadtwäldchen.
1927 wurde das Bad um eine Volksbad-Abteilung für Männer und Frauen und ein Strandbad erweitert. 1936 wurde es vollständig abgerissen und neu erbaut.
Mitte der 60er Jahre des vergangenen Jahrhunderts entstand eine gemeinsame Thermalabteilung für Besucher in Badebekleidung und eine physiotherapeutische Abteilung.
2004 wurde das Bad vollständig und originalgetreu restauriert.
Die weitläufige und spektakulär palastartige Anlage des Széchenyi verfügt über drei Außen- und zwölf Innenbecken mit Temperaturen zwischen 16 °C und 40 °C sowie zwei Saunen, ein Dampfbad und einen Heißraum. Das Erlebnisbecken bietet unter anderem Unterwasserstrudel, einen Strömungskanal, eine Genickdusche und in Sitzbänke eingebaute Wasserstrahler zur Rückenmassage.
Vom Haupteingang im Hauptgebäude gelangt man über ein Vestibül in die Kuppelhalle, welche als Knotenpunkt des Verkehrs im Gebäude konzipiert wurde. Sie ist als Repräsentationsraum am schmuckvollsten ausgestaltet worden. Die gesamte bebaute Fläche inklusive des Heiz- und Maschinenhauses betrug 75.294,34 qm.

Von hier aus gingen wir zum wohl bekanntesten Platz, dem
Heldenplatz.
Auf dem Heldenplatz (ungarisch: Hősök tere)  dominieren das
Millenniums- und das Heldendenkmal, umgeben von der Kolonnade.
Zu finden ist der Platz im Stadtteil Pest. Dort markiert er den Beginn der Andrássy út und ist das Tor zum Stadtwäldchen (Városliget), das sich mit seinen Alleen direkt hinter dem Platz erstreckt. Zur Rechten und Linken säumen Kunstmuseen den Heldenplatz.

Während der
Budapester Millenniumsausstellung 1896 zur Feier des 1000-jährigen Jubiläums der magyarischen Landnahme beschloss das Parlament, den Helden der ungarischen Geschichte ein Denkmal zu errichten. Mit der Umsetzung des Millenniumsdenkmals wurden der Architekt Albert Schickedanz und der Bildhauer György Zala beauftragt. Immer wieder war der Heldenplatz über die Jahre Bühne für einschneidende Ereignisse in der ungarischen Geschichte. So zertrümmerten die Ungarn während der Revolution 1918-19, als Zeichen des Bruches mit den Habsburgern das Bildnis Kaiser Franz Josephs und legten den gesamten Platz mit roten Draperien aus. Außerdem ersetzten sie die Statuen von Árpád durch eine Statue von Mary und einem Arbeiter-und-Bauern-Monument. Nach 1945 war der Heldenplatz wiederholt Schauplatz politischer Kundgebungen. So unter anderem 1989, als Imre Nagy und seine damaligen Mitstreiter in einem feierlichen Staatsakt rehabilitiert wurden.

Das
Millenniumsdenkmal (ungarisch: Millenniumi emlékmű) steht in der Mitte des Platzes und erinnert an die Helden der ungarischen Geschichte. Das von Albert Schickedanz und György Zala geschaffene Monument, dessen Errichtung das Parlament während der Millenniumsfeierlichkeiten 1896 beschlossen hatte, wurde 1929 fertig gestellt. In der Mitte erhebt sich eine 36 Meter hohe Säule, die eine etwa fünf Meter große Figur des Erzengels Gabriel trägt. Dieser hält in einer Hand die ungarische Krone, in der anderen das apostolische Doppelkreuz. Der Sage nach soll der Erzengel im Traum des Papstes erschienen sein und ihm vorgeschlagen haben, die bereits vorbereitete königliche Krone dem ungarischen Volk zu geben. Zu Füßen der Säule findet man die Reiterstatuen von Fürst Árpád und sechs weiteren Stammesfürsten aus der Zeit der Landnahme.

Am Fuß der Säule befindet sich das 1929 eingeweihte
Heldendenkmal, ein einfacher Steinquader, der die Aufschrift trägt:
"Zum Gedenken der Helden, die ihr Leben der Freiheit unseres Volkes und der nationalen Unabhängigkeit geopfert haben".

Die
Kolonnade ist eine halbkreisförmige, verzierte Säulenreihe, die als Pantheon der ungarischen Geschichte dient. Zwischen den Säulen findet man Standbilder von Herrschern und bedeutenden historischen Gestalten Ungarns von den Anfängen in Europa bis zum Ende des 19. Jahrhunderts.
Figuren von links nach rechts:

Stephan I. (I. István)
Ladislaus I. (I. László)
Koloman (Könyves Kálmán)
Andreas II. (II. András)
Béla IV.
Karl I. (Károly Róbert)
Ludwig I. ( I. Lajos)
János Hunyadi
Matthias Corvinus
István Bocskai
Imre Thököly
Franz II. Rákóczi (II. Rákóczi Ferenc)
Lajos Kossuth

Die
beiden Museen, jeweils zur Rechten und Linken des Heldenplatzes, sind typische Bauten in klassizistischem Stil.
Albert Schickedanz entwarf die beiden Museumsbauten, die den Platz zu beiden Seiten flankieren. 1929, also 30 Jahre nach Baubeginn, fanden die Bauarbeiten um den Heldenplatz ihr Ende.

Die
Kunsthalle (ungarisch: Műcsarnok) mit ihren korinthischen Säulengängen beherbergt bedeutende Wechselausstellungen der Gegenwartskunst, sie wurde 1896 fertiggestellt.

Das
Museum der Bildenden Künste ist dem Wiener Kunsthistorischen Museum vergleichbar und wurde, vom letzten großen Aufschwung des Museumsbaus des 19. Jahrhunderts getragen, im Jahre 1906 vollendet.
Albert Schickedanz und Fülöp Herzog waren die beiden Baumeister, die im Sinne der italienischen Renaissance und im Stil der klassischen Tempelbauten dieses Meisterwerk der Baukunst schufen.
Im Jahre 1934 entstand die sogenannte Ägyptische Sammlung. Ebenso berühmt ist die Abteilung der spanischen und der italienischen Malerei. Beachtung verdient auch die Sammlung der altdeutschen Malerei – hier begeistern Dürer, Cranach und Altdorfer.
Die französischen Maler sind am umfangreichsten bei den Meisterwerken des 19. und 20. Jahrhunderts vertreten.
Heute umfasst die grandiose Sammlung etwa 100 000 Kunstwerke.

Dieser Platz ist besonders eindrucksvoll und gerne haben wir hier eine ganze Weile nur gestaunt.

Anschließend gab es bei bestem Sonnenuntergangswetter ein Abendessen als kleines Dankeschön für unsere Reisebegleiterin Ilona. Wir konnten es draußen an einem kleinen See direkt hinter dem Heldenplatz einnehmen.  

Am Freitag, den 8. Juni 2012, gegen 13.00 Uhr, flogen wir mit besten Eindrücken aus diesem besonderen Land, was uns Deutschen bei der Wiedervereinigung so sehr geholfen hatte, wieder zurück nach Düsseldorf.
Wir können diese Städtereise nur wärmstens empfehlen.

Henning Krüger

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